Erlebnispädagogik in der BvB

Jedes Jahr zwischen Frühling und Sommer findet in der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) die Erlebnispädagogik statt. Nachfolgend der Bericht des diesjährigen BvB-Jahrgangs im und am Haus des Waldes.

Zu Beginn haben wir uns alle im Kreis aufgestellt und uns vorgestellt. Immer zu zweit haben wir für jeden von uns eine Holzscheibe von einem Ast abgesägt und mit einem Filzstift unsere Namen drauf geschrieben. Diese nutzten wir anschließend als Namensschild.

In einem Haus auf dem Gelände haben wir in kleinen Gruppen unseren CO² -Fußabdruck ausgerechnet und den Durchschnittsverbrauch der ganzen Gruppe berechnet. Wir kamen auf ein Ergebnis von ca. 20 kg CO²-Ausstoß pro Person am Tag. Herr Nowak, der Waldpädagoge des Haus des Waldes, erklärte uns, dass Holz die positive Eigenschaft hat, CO² einzuspeichern und so aus der Atmosphäre zu nehmen. Um dies zu veranschaulichen sollten wir danach im Wald Baumstämme und Stöcke vom Waldboden aufsuchen und mit diesen einen Turm bauen, der diesem Gewicht entsprach. Dazu haben wir eine Federwaage benutzt, um die gesammelten Äste abzuwiegen und eine Säge, damit wir die Stämme so zurecht sägen konnten, wie wir es gebraucht haben. Die Gruppe mit dem höchsten Turm gewann.

Am zweiten Tag starteten wir am selben Ort, wo wir am Vortag unsere Türme aufgebaut hatten. Dort erhielten wir in Kleingruppen die Aufgabe jeweils zwei Bäume auszusuchen, die wir stehen lassen sollten, und zwei, die von unserer Seite gefällt werden könnten. Kriterien für die Auswahl waren, wie alt die Bäume sind, stehen sie einem anderen kräftigeren Baum im Weg, oder sind sie einfach krank und müssen gefällt werden. Die Bäume markierten wir mit zwei Farben. Zwei rote Bänder für zwei Bäume, die wir fällen wollten und zwei grüne Bänder für Bäume, die wir nicht fällen wollten.

Nachdem wir dies getan hatten, sollten wir uns als Gruppe überlegen, wie wir an unserem Platz einen kleinen Unterschlupf aufbauen wollen. Wir haben uns am Ende dafür entschieden, einen recht großen nutzbaren Baumstamm zwischen zwei stehenden Bäumen quer in einiger Höhe einzuhängen. Wir fanden dafür einen Baum, welcher einen Ast hatte, der stark genug war, um den Baumstamm zu tragen und einen Stock, welcher in der Spitze gegabelt war, sodass wir diesen gegen einen anderen Baum lehnen konnten.

Noch kurz vor der Mittagspause begannen wir einige Stöcke als Grillspieße sowie Feuerholz zu sammeln. Das geplante Grillen war allerdings nur möglich, da Herr Nowak als Förster die Befugnis dazu hatte. Für uns als Waldbesucher ist dies aufgrund von Waldbrandgefahr nicht erlaubt.

Nach der Mittagspause ging es weiter mit unserem Unterschlupf. Wir suchten weiter nach Stämmen und Tannenzweigen, damit wir auch eine Art Bedachung bauen konnten.

Zum Abschluss gingen wir durch den Wald spazieren, um nach wilden Kräutern und nach Tierspuren Ausschau zu halten. Dabei fanden wir die Rinde eines Baumes, in die sich einige Borkenkäfer eingenistet hatten. Auch einige Kräuter wie Knoblauchrauke, Bärlauch und Scharbockskraut konnten wir finden.

Kurz vor dem Abschluss und unserer Verabschiedung, durfte jeder, der mutig genug war, einen Käfer über seine Hand krabbeln lassen. Ein wunderbarer Ausklang inmitten des Waldes.

Betreuerin und Teilnehmender grillen im Wald an Feuerschale
Feuerschale mit brennendem Holz steht auf dem Waldboden
Zwei Teilnehmende in Regenjacken sammeln im Wald Stöcke