Sommerschule am Kräherwald
Zehn blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg starten früher in den Schulalltag. An der Nikolauspflege nehmen sie an der Sommerschule teil. Es ist das erste Mal, dass ein SBBZ an dem Programm des Landes Baden-Württemberg beteiligt ist. Eine Woche lang werden die Schülerinnen und Schüler ihre digitalen Kompetenzen ausbauen und festigen.
Für Schülerinnen und Schüler mit einer Sehbeeinträchtigung ist der souveräne Umgang mit digitalen Hilfsmitteln eine Kernkompetenz, um Teilhabe in Schule, Ausbildung und Beruf zu erreichen. Die spezifischen Techniken und Strategien, um die Anschlussfähigkeit moderner digitaler Geräte in Schule und Ausbildung gewinnbringend einzusetzen, stehen dabei im Vordergrund. Die Jugendlichen lernen in dieser Woche viel Hilfreiches zu Shortcuts, Sprachausgabe und Vergrößerungssoftware. Sie tauschen sich über Apps und deren effektiven Umgang aus, über Braille-Eingabe und –Ausgabe, ihnen werden hilfreiche Kniffe und Tipps für die erleichterte barrierefreie Bedienung digitaler Medien vermittelt. Der Umgang mit den erlernten Hilfsmitteln kann nahezu in allen Unterrichtsfächern genutzt und hilfreich angewendet werden.
Die Schülerinnen und Schüler lernen und übernachten auf dem Campus der Nikolauspflege am Kräherwald. Natürlich kommen auch Spaß und Freizeit nicht zu kurz, natürlich unter Beachtung der Corona-bedingten Hygienemaßnahmen. Ausflüge in das Haus des Waldes stehen am Nachmittag auf dem Programm. So können die blinden und sehbehinderten Jugendlichen in der ganz nebenbei jeden Tag ihre Kompetenzen in Orientierung und Mobilität und Lebenspraktischen Fähigkeiten ausbauen, Freundschaften und Kontakte knüpfen. Sie kommen aus unterschiedlichen Städten und Schulen Baden-Württembergs. Für das Projekt konnte die Nikolauspflege die aim, die Akademie für Innovation und Bildung, als Kooperationspartnerin gewinnen.
„Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“
Zu Beginn der Sommerschule fand bei strahlendem Sonnenschein eine Vorstellungsrunde statt. Aus unterschiedlichen Zitaten konnten die Jugendlichen das für sie passende auswählen. „Diese Zitate werden mich die ganze Woche begleiten“, sagte Rolf Ackermann, Leiter des Sommerschulprogramms am Kultusministerium. Er war zum Start an den Kräherwald nach Stuttgart gekommen und hatte die Schülerinnen, Schüler und deren Eltern begrüßt. „Ich wünsche den Jugendlichen eine gute Woche und bedanke mich für das große Engagement der Lehrerinnen und Lehrer der Nikolauspflege, die die Sommerschule durchführen“, sagte Ackermann. Frederike Isenberg, Leiterin des Sonderpädagogischen Dienstes der Nikolauspflege und Leiterin der Sommerschule, freut sich über den gelungenen Start: „Es ist toll die Schülerinnen und Schüler hier zu sehen. Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse dieser Woche.“