Digital und inklusiv
Hoch oben auf dem Stuttgarter Kräherwald, wo die Nikolauspflege schon lange Zeit beheimatet ist, eröffnet sich ein herrlicher Blick ins Tal – den Stuttgarter Kessel. Kein Wunder, dass auf dem sonnigen Hügel neben Mensch auch Flora und Fauna gerne leben: Mauereidechsen, Zwergfledermäuse, Quitten und Kastanien, um hier nur wenige zu nennen. Eine richtige Oase also.
Damit dieser Ort in seiner Vielfalt von allen erfahrbar ist, haben sich die Auszubildenden der Garten-, Metall- und IT-Ausbildung des Berufsbildungswerks Stuttgart der Nikolauspflege zusammengeschlossen. Gemeinsam initiierten sie mit ihren Ausbilderinnen und Ausbildern das Projekt „Grüne Oase“. Ein Schwerpunkt dieses Projekts ist unter anderem eine Webseite, auf der wie bei einem Wiki, gemeinschaftlich gesammelte Informationen aufgeführt werden. In diesem Fall das gesamte gebündelte Wissen über die Botanik am Kräherwald. Mittels QR-Codes an den Pflanzen, die zur Webseite führen, ist der Garten so digital inklusiv erfahrbar.
Alle drei Ausbildungsbereiche trugen mit ihrer Expertise zum Gelingen des Projekts bei:
Die Auszubildenden der IT schufen die technische Grundlage. Sie programmierten beispielsweise die Webseite und erstellten die QR-Codes, die sogar auf weite Entfernung gescannt werden können. Das ist wichtig für die Barrierefreiheit, weil nicht alle Pflanzen am Wegesrand stehen. Die Gartenbau-Azubis recherchierten die Informationen zu den Pflanzen am Stuttgarter Kräherwald und fertigten pointierte Steckbriefe an. Dieses Wissen ist zugleich Teil ihrer Lehrproben. Am Objekt lernt es sich am besten. Bei den Metall-Azubis wurde es heiß: Sie laserten die QR-Codes und Inhalte auf die Schilder.
Die „Grüne Oase“ macht Garten für alle, ob mit oder ohne Sehbeeinträchtigung, auf unterschiedlichsten Sinnesebenen erfahrbar. Gleichzeitig schärft das Projekt Umweltbewusstsein und das Wissen um Nachhaltigkeit. Felix Neher, Leiter des Berufsbildungswerkes Stuttgart, freut sich sehr über die Umsetzung des Projekts: „Toll, dass wir Umweltbildung nachhaltig und barrierefrei vermitteln können. Unsere Auszubildenden setzen sich ganz selbstverständlich mit ökologischen Themen, Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit auseinander – ganz im Sinne der im Jahr 2015 verabschiedeten Agenda 2030 der Vereinten Nationen.“