"Inklusion ist kein Konzept"

Mit großer Anteilnahme und Begeisterung wurde am 8. Oktober 2025 das neue Schulhaus mit Sporthalle für das Betty-Hirsch-Schulzentrum der Nikolauspflege feierlich eingeweiht. Rund 260 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft sowie zahlreiche Spenderinnen und Spender, Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler, Architektinnen, Planer und Umsetzer nahmen an der Feier in der neuen Sporthalle teil.

Anne Reichmann, Vorstandsvorsitzende der Nikolauspflege, begrüßte die Gäste: „Ein Traum wird wahr – und heute sehen wir ihn vor uns: Der Traum ist zu einem Haus geworden, zu einem Ort, an dem jede Schülerin und jeder Schüler seinen Anspruch auf Bildung einlösen kann – in einer barrierefreien, modernen und stärkenden, offenen Lernumgebung.“

Verena Bentele, Präsidentin des VdK Deutschland, moderierte die Veranstaltung kurzweilig und persönlich. Landtagspräsidentin Muhterem Aras betonte in ihrem Grußwort: „Diese Schule bereitet nicht nur auf einen Schulabschluss vor, sondern sie vermittelt Selbstbestimmung, Teilhabe und Würde. Inklusion ist kein Konzept. Sie ist eine Haltung – und beginnt genau jetzt.“ 

Auch Staatssekretär Volker Schebesta (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport) zeigte sich begeistert: „Allen Großen und Kleinen, die in diesem Haus aus- und eingehen, wünsche ich, dass sie spüren können, wie dieses Haus ihnen Raum gibt. Das Leben wird dazu beitragen, dass der große Traum zur Schule wird, dass er Realität
wird.“ 

Videogrußbotschaften kamen unter anderem von Gudrun Nopper, Botschafterin des Schulneubaus, Oberkirchenrätin Prof. Dr. Annette Noller (Diakonisches Werk Württemberg), den Architekten von Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten sowie der Bundestagsabgeordneten Simone Fischer.

Ein Fachvortrag von Prof. Markus Lang (PH Heidelberg) zeigte die Entwicklung der „Blindenschule“ der Nikolauspflege seit 1856 und unterstrich: „Schule ist ein Spiegel der Gesellschaft – Schule geht uns alle an.“ In der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales, Gesundheit und Integration der Landeshauptstadt Stuttgart, Simone Zaiser (Nikolauspflege), Elternvertreterin Anna Butters und Hans-Werner Lange, Präsident des DBSV, über die Bedeutung des neuen Hauses für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler, für Inklusion und Teilhabe. Dr. Dirk Eisolt (Paul und Charlotte Kniese-Stiftung) hob die nachhaltige Wirkung des Projekts hervor.

Zum feierlichen Höhepunkt – dem „Schlüsselmoment des Tages“, wie Moderatorin Verena Bentele ankündigte – wurden die Schlüssel symbolisch an Schülerinnen und Schüler, Schulleitung, Hausmeister, Vorstand und Aufsichtsrat übergeben. Roland Flaig, Vorstand der Nikolauspflege, dankte abschließend allen am Bau Beteiligten: „Den Menschen und Institutionen, die es ermöglicht haben, dass wir heute
dieses tolle Haus einweihen dürfen.“

Beim anschließenden Empfang erkundeten die Gäste das neue Gebäude, führten Gespräche und feierten gemeinsam. Offene Klassenräume und Führungen gaben Einblick in das pädagogische Konzept. Die moderne, barrierefreie Architektur fand großen Zuspruch. Mit dem neuen Schulhaus setzt die Nikolauspflege ein sichtbares Zeichen für gelebtes Miteinander und Inklusion.