Naturschutz Auflagen

Am Kräherwald in Stuttgart nimmt das Schulhaus für das Betty-Hirsch-Schulzentrum mit Sporthalle langsam Form an. Bevor die Arbeiten am innovativen Neubau begannen, mussten und müssen wichtige Auflagen eingehalten werden: Der Schutz der dort lebenden Tiere und Pflanzen hat Priorität. Die Auszubildenden des Gartenbaus haben die Maßnahmen unterstützt. Bevor also dort der Neubau für das Betty-Hirsch-Schulzentrum begann, forderten die Auflagen der Naturschutzbehördeumfangreiche Konzepte für den Schutz der dort lebenden Tiere und Pflanzen.

Damit weder Abrissarbeiten der alten Gebäude noch Baulärm die Fledermäuse stören, dienen ihnen nun in der angrenzenden Gartenanlage der Nikolauspflege montierte Brutstätten und Nistplätze als zusätzlicher Lebensraum. Nach einer aufwendigen Übersiedlung fanden auch die Mauereidechsen im Garten ihre neue Heimat: Natursteine bieten den Reptilien ausreichend Fläche für ihre Sonnenbäder und gesäte Blütenmischungen machen das neue Habitat attraktiver. „Sowohl die Fledermäuse als auch die Mauereidechsen haben die neu geschaffenen Bereiche bereits angenommen“, weiß Heinrich Breitsprecher, der die Umsetzung der Auflagen für die Nikolauspflege begleitet. Sobald ein Baum eine gewisse Höhe und Umfang erreicht hat, wird er in die Kartei der Stadt Stuttgart aufgenommen. Er wird dann – überspitzt gesagt – wie ein Stuttgarter Bürger gehandhabt und darf nicht einfach gefällt werden, beziehungsweise wenn doch, müsste eine Ersatzpflanzung
geleistet werden. Der Neubau machte Abholzungen nötig. Die Nikolauspflege pflanzt dafür neue Bäume auf dem Gelände.

Einige Pflanzen konnten umgesiedelt werden. Dank der Arbeit der Auszubildenden des Gartenbaus wächst nun zum Beispiel die stolze Palme an einem anderen Ort. Auch der Duftschneeball, die Forsythie und die Kupferfelsenbirne fanden auf dem Campus einen neuen Platz. Besonders wichtig war den Auszubildenden die Umpflanzung der Quitte. Jedes Jahr ergeben ihre Früchte ein leckeres Gelee. Ein Minibagger grub die Quitte aus und brachte sie auf eine Wiese hinter den Busparkplätzen. Ein Auszubildender des Gartenbaus merkte an: „Wenn die Pflanzen das schaffen, dann dürfen uns die anderen ‚Die grünen Helden‘ nennen.“ Es sieht gut aus. Die Pflanzen scheinen nach ihrer Umsiedlung zu gedeihen. Sobald der Neubau fertig gestellt ist, bieten unter anderem die Außenbegrünung und unverfugte Trockenmauern vor dem Betty-Hirsch-Schul-Zentrum wieder ausreichend Lebensraum und damit eine neue alte Heimat für Flora und Fauna.

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