Die Fachmesse besser sehen

Am Freitag strömten viele Menschen in die Innenräume des Kultur- und Kongresszentrums Liederhalle. Schon kurze Zeit nach der Eröffnung durch Bürgermeisterin und Schirmherrin Dr. Alexandra Sußmann war die Fachmesse besser sehen gut besucht. Sehbeeinträchtigte Menschen jeden Alters, Angehörige und Fachleute testeten neue Hilfsmittel, besuchten die hochkarätigen Vorträge von Expertinnen und Experten und informierten sich an den Ständen der Kooperationspartnerinnen und -partner der Fachmesse. Der Bedarf an Austausch von Wissen und Erfahrungen zum Thema Sehen ist groß. In ihrer Eröffnungsrede betonte Sußmann, dass Inklusion nur dann gelingen kann, wenn man sich begegnet und miteinander ins Gespräch kommt: „Ich wünsche mir, dass Inklusion selbstverständlich wird.“

Veranstalterin der kostenlosen Fachmesse war die Nikolauspflege, Stiftung für blinde und sehbehinderte Menschen. Vorstandsvorsitzende Anne Reichmann verwies auf die gesellschaftliche Situation. „Blinden und sehbehinderten Menschen stehen leider noch immer vielen Barrieren gegenüber – diese sollten wir schnell, pragmatisch und vor allem miteinander abbauen! Mit der richtigen Unterstützung, den passenden Hilfsmitteln und dem nötigen Wissen kann viel erreicht werden, um auch mit einer Sehbeeinträchtigung eigenständig und aktiv zu sein. Dazu möchten wir mit dieser Veranstaltung einen Beitrag leisten. Mein Dank gilt allen, die bei der Vorbereitung und Durchführung unterstützt haben sowie der Stadt Stuttgart und der Aktion Mensch.“

Als Redner nahm auch Batuhan Sak, Vertreter der Teilnehmenden des beruflichen Bereichs an der Nikolauspflege, teil. Mit seiner kaufmännischen Ausbildung, die er im August bei der Stiftung beginnt, hat er Chancen auf einen Arbeitsplatz und Aufstiegsmöglichkeiten, die Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung sonst oft verwehrt bleiben. „Das sind gut ausgebildete Fachkräfte, die der Arbeitsmarkt gerade so dringend braucht“, so Anne Reichmann. „Wir müssen die Möglichkeiten schaffen, dass alle Menschen eine Chance auf einen Arbeitsplatz haben.“

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