Besuch im Rehazentrum Eikholt in Norwegen

Im Rahmen unserer internationalen Recherche zu Organisationen, die bereits Bildungsanagebote für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen anbieten, sind wir auf Eikholt, einem Rehabilitationszentrum für Menschen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung in Drammen (Norwegen) gestoßen. Unsere Kontaktanfrage stieß auf offene Ohren, denn auch in Eikholt sollen neue Angebote für die berufliche Rehabilitation geschaffen werden. Nach einem intensiven Austausch in Webmeetings, hatten zwei Mitarbeiterinnen aus unserem Projektteam im September 2021 die Möglichkeit für einen persönlichen Austausch nach Norwegen zu reisen. Bei unserem viertägigen Aufenthalt hatten wir die Möglichkeit beide Projekte zum Aufbau von beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen zu diskutieren und uns gegenseitig zu beraten. Diese Art von fachlichem Austausch haben wir als sehr gewinnbringend erlebt und habe viele neue Erkenntnisse gewonnen. Zusätzlich hatten wir die Möglichkeit Eikholt genauer kennenzulernen.

Uns wurde unter anderem das Diagnostikzentrum gezeigt, in dem jede*r Rehabilitand*in zu Beginn einer Schulung eine umfassende funktionale Überprüfung und Beratung erhält. Wir waren beeindruckt von der Menge an Hilfsmitteln zur Erprobung und der technischen/medizinischen Ausstattung. Zudem konnten wir bei zwei Einzelschulungen zur Nutzung von Tablet und Smartphones hospitieren. Dort konnten wir beobachten, dass ganz individuell auf die Bedarfe der jeweiligen Rehabilitanden eingegangen wurde und waren inspiriert von der Nutzung von Haptics (taktile Körperzeichen) zur Unterstützung der verbalen Kommunikation. Mit zwei Klienten konnten wir uns außerdem ausführlicher unterhalten. Bei beiden Gesprächen wurde deutlich, dass Eikholt für diese zwei Klienten eine wichtige und wertvolle Anlaufstelle ist. Sie nutzen beide regelmäßig sowohl Kurse zu speziellen Themen, um neue Kompetenzen und Strategien für den Alltag zu lernen, als auch Gruppenangebote im Freizeitbereich.

An unserem letzten Abend wurden wir eingeladen bei einer Freizeitaktion teilzunehmen. Diese bestand aus einem Spaziergang zum nahe gelegenen See und einem anschließenden Lagerfeuerabend. Wir wurden herzlich mit in die Runde eingebunden. Die Dolmetscher*innen unterstützten uns in der Kommunikation und übersetzten zusätzlich zu ihrer Kommunikationsunterstützung für die Rehabilitand*innen, für uns zwischen Norwegisch und Englisch. Die familiäre, herzliche Atmosphäre, die wir von Beginn unseres Besuchs an erlebt haben, wurde in diesem Abend nochmal sehr deutlich spürbar. Wir konnten von unserem Besuch sehr viele neue Impulse mitnehmen und freuen uns weiterhin mit den Kolleg*innen von Eikholt in Kontakt zu bleiben und die Erkenntnisse in unserem Projekt einzubringen.

Jana Martin, Projektreferentin