Waldprojekt mit der ForstBW

Es knarrt, kracht und ein dumpfer Schlag ist zu hören, der den Erdboden erschüttern lässt- ein umgesägter Baum fällt zu Boden. Aus sicherem Abstand erleben die Grundstufen-Schüler/Schülerinnen und Lehrkräfte der Königin-Olga-Schule in Heidenheim diesen besonderen Moment.

Auf beiden Seiten wurde nicht schlecht gestaunt und so manches entdeckt: Die Forstwirt-Auszubildenden und ihre Ausbilderin erlebten einen Tagesablauf in unserer Schule und merkten, wie schwierig es ist und wieviel Konzentration und Aufmerksamkeit es kostet, sich blind durch die Räumlichkeiten und Flure zu bewegen. Selbst das Treppensteigen wurde zur großen Herausforderung. Mit der Augenbinde dann noch das Brötchen aufzuschneiden und zu belegen oder das Getränk einzugießen, ohne eine große Überschwemmung zu machen, waren nicht einfach, trotz blindenspezifischer Anleitung und Tipps. Wie ist es, als Mensch mit Sehbehinderung oder Blindheit das Alltägliche zu bewältigen? Das erfuhren die Forstwirt-Azubis hautnah. Ein gegenseitiges Kennenlernen von Schülerinnen, Schülern und Azubis gestaltete sich als recht lustig bei einem Spaziergang und im Klassenzimmer.

Am nächsten Tag im Wald wurden Lehrerinnen und Schüler/Schülerinnen der Königin-Olga-Schule mit zwei Jagdhörnern begrüßt und die Forstwirt-Azubis hatten an ihrer Waldhütte bei Zang viele tolle Aktionen vorbereitet. Unter anderem das Fällen eines Baumes mit der Motorsäge. Wie wird so eine Motorsäge bedient? Welche anderen Gerätschaften werden im Wald gebraucht? Viele verschiedene Äste von Laub- und Nadelbäumen, ein Rehbockgeweih und anderes lagen zum Fühlen und Begutachten da. Der ein oder andere Teilnehmende konnte erleben, wieviel Kraft es bedarf mit einer Handsäge einen Stamm durchzusägen. Andere bauten ein Bienenhotel aus Holzblöcken und bohrten viele Löcher.

Jedoch der Höhepunkt von allem war, dass die Schülerinnen und Schüler mit dem Vollernter eine Stecke durch den Wald mitfahren konnten. Auch Rollstuhlfahrende konnten hinauf ins Fahrerhaus und alle hatten einen Riesenspaß. Der Wald hat viel zu bieten und wir konnten einen Einblick in die Aufgaben eines Forstwirts bekommen. Der Abschied vom Jagd-Dackel Barny der Ausbilderin fiel manchem Kindern, Jugendlichen und auch Lehrerinnen schwer. 

Fazit: wir kommen wieder- keine Frage – unsere Tradition lebt fort! Mit dem Lied “Es ist wunderschön durch den Wald zu gehen an einem warmen Sommertag, unter hohen Bäumen lässt´s sich prima träumen …“ verabschiedeten wir uns. Wir sind dankbar für die Forstwirt-Kooperation und freuen uns schon auf den nächsten Besuch.