Teilhabe durch Kunst erleben
Kreativ-pädagogische Konzepte im Überblick:
- Ästhetische Praxis
Künstlerische Erfahrungen regen die Sinne an und fördern den individuellen Ausdruck. Nicht das Ergebnis, sondern der kreative Prozess steht im Vordergrund. - Handlungsorientierung
Lernen durch Tun: Die Aktivitäten zielen auf Erfahrung, nicht auf Perfektion. Der Weg ist das Ziel. - Inklusive Gestaltung
Zugänge über Tastsinn, Geruch oder Wahlfreiheit ermöglichen allen Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe – unabhängig von Vorerfahrungen oder Einschränkungen. - Partizipation
Die Teilnehmenden entscheiden selbst über Materialien, Farben und Techniken – und gestalten aktiv mit.
Im Rahmen der Heimattage Baden- Württemberg – einer landesweiten Veranstaltungsreihe, die jedes Jahr in einer anderen Stadt stattfindet – präsentierte sich die Nikolauspflege 2025 in Weinheim mit vier inklusiven Mitmachaktionen.
Ob Tonarbeiten, tastbare Malerei oder Gewürzbilder: Die Angebote luden dazu ein, kreative Erfahrungen jenseits der rein visuellen Wahrnehmung zu machen. Entwickelt wurden die Angebote in enger Zusammenarbeit mit der Hochschule Mannheim. Den Anstoß zur Kooperation gab eine Mitarbeitende der Nikolauspflege, die dort Soziale Arbeit studiert.
Im Rahmen eines Studienprojekts im ästhetisch-künstlerischen Bereich entwickelte sie mit fünf Mitstudierenden sogenannte Activity-Boards – individuell gestaltete Materialien, die auf die Bedürfnisse und Interessen der Klientinnen und Klienten abgestimmt waren. Die Studierenden erhielten dabei Unterstützung durch erfahrene Mitarbeiterinnen des Hauses, etwa zur sehbehindertengerechten Gestaltung und die Bedarfe der Klientinnen und Klienten.
Die Erfahrungen aus dieser Zusammenarbeit sowie die von den Studierenden eingebrachten kreativ-pädagogischen Konzepte flossen direkt in die Konzeption der vier Mitmachaktionen ein und spiegeln zugleich Ansätze wider, die auch im Alltag des Paul-und-Charlotte-Kniese- Hauses eine zentrale Rolle spielen.
Aktionen
Gerüche wecken Erinnerungen
Am 6. März stand beim Gestalten von Gewürzbildern der Geruchssinn im Mittelpunkt. Bekannte Düfte regten Gespräche, Mimik und Erinnerungen an.

Gemeinsam Körbe flechten
Am 20. März entstanden in ruhiger, konzentrierter Atmosphäre unter Anleitung individuelle Flechtwerke. Gäste sowie Klientinnen und Klienten motivierten sich gegenseitig.

Ton begreifen und gestalten
Am 17. April begegneten die Teilnehmenden dem Material Ton mit Neugier. Aus ersten Unsicherheiten entwickelten sich schnell Freude und Vertrauen.

Malen zum Anfassen
Am 8. Mai wurde mit taktiler Farbe gestaltet. Unterschiedliche Strukturen machten die Kunstwerke auch für blinde Menschen erfahrbar – noch lange nach dem Trocknen.

Mit diesen Aktionen konnte Teilhabe nicht nur ermöglicht, sondern erlebbar gemacht werden – mit allen Sinnen, gemeinsam und nachhaltig wirkend.