Jetzt geht es los

„Was ist denn hier los?“, das haben sich Passantinnen und Passanten in den vergangenen Monaten häufig gefragt. Denn an der Straße Am Käherwald waren plötzlich Bauzäune, Gerüste und Kabeltrassen zu sehen. Ein barrierefreies Schulgebäude für das Betty-Hirsch-Schulzentrum mit Sporthalle soll hier im Stuttgarter Westen entstehen. Für 38 Klassen, in denen Schülerinnen und Schüler mit und ohne Sehbehinderung, Blindheit oder komplexen Beeinträchtigungen miteinander und voneinander lernen können. Für die Schülerinnen und Schüler der Tilly-Lahnstein-Schule sowie die Teilnehmenden des Berufsbildungswerkes wird die Sporthalle die Möglichkeiten im Sport- und Freizeitbereich auf dem Campus deutlich erweitern.

„Ganz im Sinne von Königin Olga, der Stifterin der Nikolauspflege sind wir auch heute für Menschen mit einer Beeinträchtigung des Sehens von Geburt an bis ins Seniorenalter da“, sagt Anne Reichmann, die Vorstandsvorsitzende der Nikolauspflege. Aufgrund der hohen Nachfrage werden mehr Klassen- und Fachräume gebraucht. Um den Anforderungen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, um ihnen schulische und berufliche Bildung und damit gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, möchte die Nikolauspflege nun die neuen Räume durchgängig barrierefrei gestalten. „Wir möchten einen Ort schaffen, an dem das Miteinander ganz selbstverständlich werden kann“, sagt Anne Reichmann.

Nun ist es soweit: Die Bauarbeiten können starten. „Wir haben die vorbereitenden Meilensteine erfolgreich absolviert“, sagt Roland Flaig, Vorstand der Nikolauspflege. Jetzt beginnt der Rückbau der Gebäude, auf deren Fläche das neue Schulhaus entsteht. Das denkmalgeschützte Jugendstilgebäude aus dem Jahr 1908 bleibt bestehen. Es wird weiterhin überwiegend durch die Tilly-Lahnstein-Schule, genutzt. Logistisch ist die Baustelle während des laufenden Schul- und Ausbildungsbetriebs eine große Herausforderung. Denn auch das Berufsbildungswerk und die Tilly-Lahnstein-Schule sind mit ihren beruflichen Bildungsangeboten weiterhin am Campus Kräherwald vertreten. „Manche Wege und Verbindungen sind gekappt worden“, erklärt Michael Speidel, Projektleiter der Atrium Management GmbH. Viel Zeit und Überlegung sei nötig gewesen, um alternative Routen zu planen – die noch dazu barrierefrei sind. Neue Hausanschlüsse mussten gelegt werden, damit Wasser, Gas, und Elektrizität auch nach den Abbrucharbeiten den Campus versorgen. Bald kommen die ersten Bagger und Kräne. „Unser Ziel ist es, dass die Rohbauarbeiten noch im Herbst starten“, sagt Michael Speidel. 

Das Land Baden-Württemberg bezuschusst den Neubau als staatlich anerkannte Ersatzschule mit 11 Millionen Euro. „Wir sind sehr froh, dass unser innovatives Konzept das Kultusministerium sowie die Schulaufsichtsbehörde überzeugt hat und sind dankbar für die Förderzusage“, sagt Anne Reichmann. „Dennoch müssen wir erhebliche Eigenmittel einbringen“, so Roland Flaig, der den finanziellen Rahmen des Projekts mit rund 42 Millionen Euro angibt. Er weist darauf hin, dass die Nikolauspflege auf Spenden und Förderungen, auf engagierte Menschen an ihrer Seite angewiesen ist. „Wir sind sehr dankbar für jede Unterstützung“, fügt er hinzu.

Mehr zum Schulneubau erfahren Sie auch hier:

www.nikolauspflege.de/schulneubau

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