Inhalte zu visualisieren und zu präsentieren wird in der Schule immer wichtiger. Auch blinde oder sehbehinderte Schüler und Schülerinnen sollen möglichst eigenständig die Ergebnisse in einer Präsentation visualisieren beziehungsweise ansprechend für ein sehendes Publikum darstellen können. Häufig ist der Zugang zu notwendigen Informationen für die Präsentation erschwert und verlangt eine hohe Kompetenz im Umgang mit den eigenen Hilfsmitteln. Unser Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, wie sie unter Verwendung ihrer Hilfsmittel, erlernter Shortcuts, Methoden und Vorlagen ihre Präsentationen gestalten können.
Drei Tage zusammen arbeiten und wohnen
Zu diesem Thema fanden sich Mitte Januar 2020 acht Schülerinnen und Schüler mit Blindheit und hochgradiger Sehbehinderung sowie ein Team aus Sonderpädagoginnen und -pädagogen aus Ilvesheim, Schramberg und Stuttgart an der Nikolauspflege am Kräherwald ein. Eigens für uns wurde ein derzeit nicht genutztes Gebäude aus dem Bereich Wohnen hergerichtet, so dass wir dort drei Tage arbeiten und wohnen konnten. Die Notwendigkeit der Selbstversorgung ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, zusätzlich Tätigkeitsfelder aus dem Bereich LPF (Lebenspraktische Fähigkeiten) zu erproben. Für die Schülerinnen und Schüler hatte der Kurs einen direkten Bezug zu ihrem Unterrichtsalltag, da sie ihre GFS-Themen mitbringen und ihre Präsentationen während des Kurses weiterbearbeiten und vervollständigen durften.
Es geht los! Präsentationen vor Publikum
Nachdem am ersten Tag theoretisches Wissen zu den Lerninhalten „Präsentationen visualisieren mit Power Point“, „Handouts ansprechend mit Word gestalten“ und möglichen Vortragsweisen vermittelt wurde, stand der zweite Tag hauptsächlich dafür zur Verfügung, an den eigenen Themen und Präsentationstechniken weiter zu arbeiten, so dass am Schluss ansprechende Ergebnisse gezeigt werden konnten. Die Schülerinnen und Schüler stellten sich der Herausforderung, ihre erarbeiteten Präsentationen vor den anderen Teilnehmenden und den Lehrerkräften des Sonderpädagogischen Dienstes zu halten. Sie bekamen viel Lob und konnten konstruktive Kritik als Anstoß zur Fertigstellung ihrer Ausarbeitungen für die noch ausstehenden Präsentationsprüfungen mit nach Hause nehmen.
Neue Freundschaften schließen
Freizeitangebote wie Bogenschießen, Goalball, gemeinsam Gesellschaftsspiele spielen und ein abschließendes Pizzaessen mit den Familien der teilnehmenden Schülerinnen und Schülern rundete das Programm der drei arbeitsreichen Tage ab und ermunterte zum Austausch und Schließen neuer Freundschaften.
Wibke Zayer, Esther Holländer